Nachhaltig wirtschaften: Was ERP-Systeme mit Klimaschutz zu tun haben

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Das Thema Nachhaltigkeit ist inzwischen von fast keiner Unternehmens-Agenda mehr wegzudenken. Digitale Lösungen und insbesondere ERP-Systeme spielen dabei eine entscheidende Rolle.

„Deutschland muss den Verbrauch von Öl, Gas und Kohle massiv senken – nur so können der CO2-Ausstoß gesenkt, die Klimaziele erfüllt und die Abhängigkeit von Russland beendet werden. Das wird ohne eine drastisch gesteigerte Energieeffizienz mithilfe digitaler Technologien nicht gelingen“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Der große Teil der deutschen Unternehmen hat die Dringlichkeit nachhaltigen Wirtschaftens offensichtlich erkannt: Nach einer repräsentativen Befragung des Branchenverbandes hat sich fast die Hälfte der deutschen Unternehmen vorgenommen, bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu sein, weitere 37 Prozent wollen dieses Ziel bis 2040 erreichen. Fast immer sind digitale Technologien Teil der Nachhaltigkeitsstrategie, ein Viertel der Unternehmen hält digitale Lösungen sogar für entscheidend, wenn es um die Umsetzung der Klimaziele geht. Als zentrale Drehscheibe für eine nachhaltige Betriebsführung leisten vor allem ERP-Systeme einen ganz wesentlichen Beitrag zur Verminderung des CO2-Ausstoßes. 

Zettelwirtschaft adé

Das fängt bereits ganz banal bei der Einsparung von Papier an, für dessen Herstellung große Mengen an Wasser, Energie und Chemikalien benötigt werden. Wer also einen großen Teil seiner Unternehmensprozesse digital abwickelt und auf Ausdrucke verzichtet, trägt damit aktiv zum Klimaschutz bei. Das zentrale ERP-Modul dafür ist das Dokumentenmanagement. Jedes Schriftstück wird dort einheitlich benannt und zentral gespeichert, so dass alle beteiligten Akteure darauf zugreifen können. Idealerweise erreicht eine Rechnung das Unternehmen direkt digital. Kommt das Dokument hingegen per Post, wird es gescannt und mithilfe von OCR (Optical Character Recognition, automatisierte Texterkennung innerhalb von Bildern) den vorhandenen Stamm- und Bewegungsdaten, wie Kreditor, Bestellung oder Wareneingang, zugeordnet und verbucht. Umgekehrt bieten moderne ERP-Systeme auch die Möglichkeit, Ausgangsrechnungen vollständig digital zu verschicken. Das spart nicht nur Papier, sondern minimiert auch ökologische Folgekosten, etwa durch den Transport der Briefpost. Auch in der Produktion läuft heute noch viel auf Papier – von Stück- und Fertigungslisten bis hin zum Arbeitsplan. Hier macht eine mobile Betriebsdatenerfassung (BDE) Schluss mit der Zettelwirtschaft. 

Intelligent planen, nachhaltig produzieren, effizient lagern 

In der Produktion bieten sich aber noch weitere Ansatzpunkte, um mit Hilfe einer ERP-Lösung nachhaltiger zu wirtschaften. Zum Beispiel durch eine automatisierte Produktionsplanung. Diese übernimmt die Ressourcenplanung und bringt die richtige Menge an Material punktgenau mit den erforderlichen Werkzeugen und den zuständigen Fachkräften zusammen. Außerdem verhindert eine effiziente Steuerung der Produktionsmengen eine Überproduktion, die wertvolle Ressourcen bindet und dann möglicherweise am Ende vernichtet oder teuer gelagert werden muss. Eine Qualitätssicherung mit Echtzeit-Datenverarbeitung hilft zusätzlich, den Materialverbrauch zu senken, indem sie die Produktion so steuert, dass möglichst wenig Ausschuss entsteht, etwa beim Stanzen oder Schneiden. 

Auch Predictive Maintenance, also die „vorausschauende Wartung“ von Maschinen zahlt auf eine Optimierung der Produktionsprozesse und damit auf das Thema Nachhaltigkeit ein. Dabei werden mithilfe von Algorithmen und Sensoren Mess- und Produktionsdaten von Maschinen und Anlagen kontinuierlich überwacht und analysiert, um so mögliche Störungen vorherzusagen und Wartungszeiten proaktiv zu planen. Das hilft zum einen, die Maschinen optimal auszulasten und trägt zum anderen zu deren Langlebigkeit bei. Umgekehrt verhindert ein solches System das unnötige prophylaktische Tauschen von Ersatzteilen und damit einen übermäßigen Materialverbrauch. 

Schließlich sorgt ein ERP-System auch in der Disposition, der Lagerverwaltung und beim Einkauf für Effizienz und schont damit Umwelt und Klima. Ja nach Auftragslage und Lagerbestand lassen sich mit der Unternehmenssoftware automatisch optimale Bestellzeitpunkte und Bestellmengen ermitteln, so dass beispielsweise keine klimaschädlichen Einzellieferungen mehr stattfinden müssen. 

Cloud statt eigener Server

Bei der Frage, welche Technologien grundsätzlich einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz leisten könnten, waren sich die Befragten der Bitkom-Studie einig: 71 Prozent nannten die Cloud an erster Stelle. Zu Recht. Denn der Betrieb von Servern, Speichern und Anwendungen in einem großen Rechenzentrum ist in der Regel effizienter als der Betrieb dieser Infrastruktur in jedem einzelnen Unternehmen. Über die Cloud lassen sich Prozesse zudem leichter unternehmensübergreifend verknüpfen, etwa entlang der Supply Chain. Hinzu kommt, dass Mitarbeiter durch die Cloud ortsunabhängig arbeiten können. Das spart lange Wege, wertvolle Zeit und am Ende auch wieder CO2. Unternehmen, die ihr ERP-System dennoch lieber im eigenen Haus betreiben möchten, können auch auf hybride Lösungen setzen, wie den Digital Hub Service des ERP-Herstellers GUS Group. Dieser ermöglicht es den Anwendern, nur ausgewählte Funktionalitäten der ERP-Software mit Maschinen, mobilen Anwendern, externen IT-Systemen oder Cloud-Services zu verbinden, ohne dabei sensible Stamm- oder Bewegungsdaten aus der Hand zu geben.  

Trotz aller Vorteile der Digitalisierung: Rechner brauchen Strom. Und zwar nicht wenig. In Zukunft wird es daher immer wichtiger, Rechen- und Speicherleistung effizient zu nutzen. Es sollten daher nur diejenigen Daten gesammelt und gespeichert werden, die auch wirklich benötigt werden. Zusätzlich zur Datensparsamkeit beugen integrierte, modulare ERP-Systeme auch einer redundanten Datenhaltung in verteilten Anwendungen vor und leisten so einen weiteren Beitrag zum Energiesparen.  

Klimaschutz lohnt sich

ERP-Systeme sind ein wesentlicher Motor für mehr Klimaschutz. Sie minimieren den Ressourcenverbrauch, ermöglichen ein papierloses Büro und senken den Energieverbrauch. Gleichzeitig sorgen sie für effiziente und durchgängige Prozesse und erhöhen damit die Rentabilität des Unternehmens. Kurz: Nachhaltiges Wirtschaften muss nicht teuer sein, sondern spart ganz im Gegenteil bares Geld. 

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